Leben und Altern

 

Individuelles Glück und Zufriedenheit im Alter ist von vielen Kriterien abhängig. Dabei ist die Gesundheit von elementarer Bedeutung. Eigenschaften wie Gesundheit und körperliche Fitness kennen keine Altersgrenze, auch wenn das Altern sich gewiss nicht verhindern lässt. Allerdings kann eine angepasste Lebensweise das Altern verzögern und zu einer Steigerung des Wohlgefühl beitragen. Dabei sollten in der Natur vorkommende Alterungsprozesse von spezifischen Risiken, welche im Alter auftreten können, abgegrenzt werden.

Auch wenn gewisse Einschränkungen durch den Prozess des Alterns entstehen, kann man dort gewissermaßen entgegenwirken.

Das Pflegen des sozialen Umfeldes, dem Nachkommen der Interessen, die Förderung kognitiver Fähigkeiten, Kraft und Beweglichkeit sind viele wichtige Aktionen, die nicht vernachlässigt werden sollten.

Alter ist zunächst einmal eine chronologische Angabe und völlig wertfrei.

Das Umfeld und die Wohnsituation sind ebenfalls wichtige Faktoren, die Ihre persönliche Zufriedenheit beeinflussen. Auch Hilfsmittel können den Alltag erheblich vereinfachen.

Demografischer Wandel

Der demografische Wandel beschäftigt sich mit der Veränderung der Altersstruktur einer Bevölkerung.

Das Ausmaß der Population wird von mehreren Komponenten maßgeblich geprägt: die Geburtenrate, die Sterbefälle, dem Saldo aus Zu- und Abwanderung aus Deutschland und der Lebenserwartung der Bevölkerung.

Inzwischen sind viele Diskussionen in Bereichen wie Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftspolitik von Diskussionen durch den demografischen Wandel geprägt.

Warum ist das so?

In Deutschland ist die Geburtenrate niedriger als die Sterberate. Daraus folgt, dass die Bevölkerungszahl sinkt, während gleichzeitig das Alter der Menschen steigt

Die Geburtenrate

Eine wichtige Rolle spielt die Geburtenrate. Die 50er und 60er Jahre waren noch von steigenden Geburtsraten (sogenannter Babyboom) gekennzeichnet.

Obwohl in den Industrienationen die Anzahl der Menschen in reproduktionsfähigem Alter angestiegen ist, ist die Geburtenrate seit Mitte der 1960er Jahre rückläufig. Teilweise lag die Geburtenrate sogar unter 1,2 Geburten pro Frau.

Um Altersstruktur und Zahl der Bevölkerung zu erhalten, wären aber ungefähr 2,2 Geburten pro Frau im gebärfähigen Alter nötig. Mittlerweile steigt zwar die Geburtenrate wieder an. Das beeinflusst die demografischen Auswirkungen allerdings nur gering, da die Anzahl der reproduktionsfähigen Menschen geringer ist. 

Anstieg der Lebenserwartung

Der Anstieg der Lebenserwartung ist ein ausschlaggebender Faktor. Während die Lebenserwartung 1991/1993 bei Frauen noch 79 und bei Männern 72 Jahre betrug, lag sie 2016/2018 bei Frauen bei 83 Jahren und bei Männern 78 Jahre.

Die kontinuierliche Verbesserung der medizinischen Versorgung, Fortschritte in sozioökonomischen Rahmenbedingungen (Ernährung, Hygiene, sauberes Trinkwasser, Erholungszeiten etc.) und nicht zuletzt ein höherer Bildungsstand tragen ebenfalls zu einer erhöhten Lebenserwartung bei. 

Die Zukunft

In den kommenden Jahren wächst der Anteil der älteren Menschen der Bevölkerung immer weiter an und damit auch der Einfluss dieser Personengruppe auf die Gesellschaft. Daraus ergeben sich viele Herausforderungen, zugleich aber auch viele Chancen für Individuen und Kollektiv in Bereichen wie Gesundheit, Konsum, Freizeit, Finanzen und Dienstleistungen.

Herausforderungen bestehen unter anderem in unserem sozialen Sicherungssystem. Die Menge gut ausgebildeter junger Menschen sinkt und man konzentriert sich wieder mehr auf die Fähigkeiten älterer Arbeitnehmer.

Medizinische Versorgungssysteme werden mit der steigenden Anzahl älterer Menschen konfrontiert. Dafür werden sinnvolle Lösungen benötigt.

In der Pflege ist bereits von einem Notstand die Rede. Das Hinauszögern oder Vermeiden der permanenten Pflegebedürftigkeit ist damit eines der obersten Ziele in der Gesellschaft sowie der Medizin.

Die Erhaltung der Selbstständigkeit eines älteren Menschen und damit einhergehende Lebensqualität ist enorm wichtig. Die Anzahl der pflegebedürftigen älteren Menschen möglichst gering zu halten sowie eine kurze Pflegedauer spielt aus gesellschaftlicher Perspektive eine tragende Rolle, da die Ressource Pflege immer knapper wird. 

Glücklich sein im Alter

Menschen leben heute länger denn je. Dennoch fällt der Wandel vom Älter werden zum Alter sein nicht leicht. In jedem Menschen schlummert der tiefe Wunsch glücklich und zufrieden alt zu werden.

Was sich einfach anhört, ist in der Realität allerdings oft nicht der Fall. Je älter ein Mensch wird, desto mehr Risiken treten auf. Diese können körperlicher, aber auch seelischer Natur entspringen.

Auch Verlusterfahrungen tragen zum Unwohlsein bei. 

 

 

„Was kann man tun, um im Alter langfristig glücklich zu sein?“

Viele Menschen stellen sich diese Frage.

Es gibt zwar keine Garantie, die ein glückliches Leben im Alter verspricht. Mit Sicherheit aber einige Hilfestellungen, die einem hochbetagten Menschen zu mehr Glück und Zufriedenheit verhelfen.

Dazu zählt sicherlich auch der Glaube an einen tieferen Sinn im Leben. Sinn kann in verschieden ausgeprägten Arten auftreten.

Eine Vielzahl positiver sozialer Kontakte kann enorme Freude hervorrufen. Auch schöne Erinnerungen und bewusstes Erleben der Natur können fördernd sein. 

 

Behalten Sie Ihren Humor

Behalten Sie stets Ihren Humor. Vielen Menschen legen einen großen Wert auf den Besitz von Humor.

Gerade im Alterungsprozess kann Humor einen positiven Einfluss haben und das Leben lebenswerter machen. 

 

 

 

Aufblühen durch Erinnerungen

Erinnerungen machen uns erst zu Menschen, so glaubt Daniel Schacter, Harvard Professor für Psychologie und Neurowissenschaft.

In schönen Erinnerungen zu schwelgen, ist für viele Menschen eine sinnvolle Beschäftigung, die neue Freude und neuen Lebensmut schenkt. Entwicklungspsychologen teilen diese Meinung.

Mentale Zeitreisen in die Vergangenheit können sich positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirken. Das Selbstwertgefühl kann sich durch einen Anstieg der Lebensfreude, der Gelassenheit und auch der eigenen, inneren Stärke erhöhen.

 

Gesünder durch Erinnerungen

Erinnern Sie sich an Ihre erste Urlaubsreise als sei sie gestern geschehen. Wo haben Sie zum ersten Mal mit Ihrem Partner Urlaub gemacht?

Packen Sie das alte Familienfotoalbum wieder aus und betrachten Sie gemeinsam die Bilder mit anderen Menschen.

Auch Erinnerungen an die eigene Kindheit prägen Menschen. Was war Ihre Lieblingsbeschäftigung in der Kindheit? Kindheitserinnerungen sind ein wertvolles Vermögen, welches stets beschützt und wiedererlangt werden sollte.

Studien haben ergeben, dass Ältere geistig gesünder und weniger depressiv sind, wenn sie sich regelmäßig mit Erinnerungen konfrontieren. Durch positive Erinnerungen können unangenehme Gefühle vertrieben werden.

Somit kann die psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber negativen Zuständen wachsen.

Erinnerungsmappen basteln

Versuchen Sie dazu folgende Übung, welche von Jochen Metzger empfohlen wird:

„Man baut sich selbst Erinnerungsmappen für zehn verschiedene positive Emotionen. Man beginnt etwa mit dem Gefühl der Freude und stellt sich folgende Fragen: In welchen Situationen habe ich mich sicher, entspannt und glücklich gefühlt, völlig einverstanden mit dem, was in diesem Moment geschah? Wann lief alles genau so, wie ich es mir erhofft hatte? Wann lief alles noch besser, als ich es mir erträumen konnte? In welchen Momenten war ich so froh, dass ich einfach nicht aufhören konnte zu lächeln? Anschließend macht man sich auf die Suche nach Dingen, die einen an eben diese Momente erinnern: Fotos, Briefe, Musikstücke, Gedichte, was auch immer.“

Lassen Sie Ihrer Fantasie freien lauf und Sie werden sehen, wie gut Ihnen das tun wird!

Reisen im Alter

Viele Menschen im hohen Alter verreisen gern, statt die Tage im eigenen Heim vorbeiziehen zu lassen. Manch einer fragt sich bestimmt, ob es nicht bequemer ist, die Zeit zu Hause im gemachten Nest zu verbringen, anstatt in das unbekannte Abenteuer aufzubrechen.

Manch einer hat Angst, an dem unbekannten Ort nicht zurecht zu kommen und traut sich das Verreisen nicht mehr zu.

Aber: Reisen fördert Gesundheit und Wohlbefinden. Das sollte Grund genug sein.

Ein älteres Paar im Meer.

 

Alleine oder in Gruppen verreisen?

Haben Sie Angst, alleine zu reisen? Vielleicht tut Ihnen dann eine Reisegruppe gut. Mit Sicherheit schlummert auch in Ihnen der tiefe Wunsch an einem fremden Ort abzuschalten, die Seele baumeln zu lassen und zur Ruhe zu kommen.

Weg vom Alltagsstress und endlich wieder die schönen Dinge des Lebens genießen können. Inzwischen gibt es viele Anbieter, die spezielle Reisen für Senioren organisieren.

Haben Sie Angst davor, dass kein Arzt in Ihrer Nähe ist? Dann halten Sie Ausschau nach einer Reise, bei der auch ein Arzt mitfährt. Es gibt auch viele Reiseorte, an denen deutschsprachige Ärzte angesiedelt sind.

Vielleicht mal ein Wochenende weg

Es ist wichtig, sich auch im hochbetagten Alter noch zu fordern. Liegt der letzte Urlaub schon etwas länger zurück? Dann kann auch erstmal eine Nacht oder ein Wochenende lang Zeit an einem fremden Ort verbracht werden.

So kann man sich wieder an neue Situationen zu gewöhnen und zurecht zu finden. Vielleicht hatten auch Sie während Ihrer Berufstätigkeit wenig Zeit zum ausgiebigen Reisen und können dies nun in Ihrem Rentenalter nachholen.

Träume erfüllen und neue Erfahrungen sammeln

Somit lassen sich nun Träume erfüllen. Ob ins heimische Bayern, auf die Seychellen oder eine Lateinamerika-Kreuzfahrt.

Wo zieht es Sie hin? Wovon haben Sie schon immer geträumt?

Sammeln Sie ein paar neue Erfahrungen mit fremden Menschen und Tieren. Dies kann das Innerste eines Menschen berühren und veranlassen, dass neue Lebensfreude geradezu aus Ihnen heraussprudelt.

Vielleicht finden Sie Ihren neuen Lieblingsort am Eibsee oder doch auf Gran Canaria. 

Bewusstes Erleben der Natur

Wann haben Sie zuletzt die Natur bewusst erlebt? Ob Vogelgezwitscher, Regen, der auf Blätter tropft oder Wind, der durch die Zweige weht – dieses bewusste Wahrnehmen von Fauna und Flora ist eine unendliche Quelle des Glücks.

Wer der Schönheit der Natur mit offenen Augen begegnet und sie auf Körper und Seele einwirken lässt, stärkt sein inneres Ich. Viele von uns sind seit einiger Zeit der Natur nicht mehr bewusst nah gekommen, weil zu viel Alltagsstress vorhanden ist.

 

Der Wald wirkt besonders wohltuend auf Körper und Seele.

 

Gönnen Sie sich diese Auszeit und nehmen sich einen Spaziergang durch den Wald vor. Vielleicht finden Sie dort eine Bank auf der Sie sich in Ruhe platzieren können, die Düfte der Bäume wahrnehmen, die Wärme der Sonnenstrahlen im Gesicht spüren und den Waldbewohnern lauschen können.

 

Bewusstes Erleben der Natur senkt Gesundheitsrisiken

Das ist zum einen schön anzusehen und zum anderen haben auch Studien gezeigt, dass das bewusste Erleben der Natur förderlich für das persönliche Wohlbefinden und die Gesundheit ist.

Es konnte nachgewiesen werden, dass das Risiko für bestimmte Krankheiten, u. a. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Blutdruck und Diabetes geringer ist, je mehr Bäume in der Umgebung des Menschen vorhanden sind. 

Doch was ist der Grund dafür?

Marc Berman vermutete unter anderem, dass die Natur „vor der Türe“ Menschen dazu veranlasst, sich mehr im freien aufzuhalten oder sportlichen Aktivitäten nachzugehen. Auch die reinigende Funktion der Luft durch Bäume oder der ästhetische Anblick wurde in Betracht gezogen, Krankheiten zu verringern.

Das alles sind mit Sicherheit Faktoren, die einen positiven Einfluss haben. Allerdings ist die Erklärung eine andere.

Heilende Kräfte der Natur

In Japan, Nord- und Südkorea und auch in der traditionellen chinesischen Medizin ist enormes Wissen über heilende Kräfte der Natur vorhanden. Dort existieren Übungen in der Bewegungslehre, welche darauf abzielen, das „Chi der Natur“ aufzunehmen, was mit intensiven Atemübungen im Grünen verbunden ist.

Sie sprechen auch vom „Einatmen der Waldatmosphäre“. Bäume und Pflanzen besitzen gewisse Duftstoffe, die bei der Kommunikation untereinander abgegeben werden. Diese Duftstoffe sind befähigt, die Aktivität der natürlichen Killerzellen im Körper zu erhöhen.

Gestärktes Immunsystem durch Waldspaziergänge 

Nun wurden im Jahre 2013 durch Qing Li mehrere Ergebnisse von japanischen, chinesischen und koreanischen Studien veröffentlicht, welche zeigten, dass u. a. Veränderungen des Immunsystems bei Waldaufenthalten von Menschen vorhanden sind. Das Immunsystem wurde schon durch kurze Waldspaziergänge aktiviert und gestärkt.

Natürliche Killerzellen im Blut hatten sich bei einem eintägigen Aufenthalt im Wald um knapp 40 Prozent vermehrt. Nicht nur das. Auch die vorhandenen Abwehrzellen sind aktiver geworden. Diese natürlichen Killerzellen sind zum Beispiel dafür verantwortlich, Viren unschädlich zu machen und bekämpfen gefährliche Körperzellen, die sich in Tumorzellen verwandeln können.

Die Zeit, die Menschen im Wald verbringen, kann also zum Schutz vor Krebserkrankungen beitragen und unterstützt natürliche Mechanismen. 

Wem das ein zu hoher Aufwand ist, kann sich auch seinen persönlichen Rückzugsort bewusst grün gestalten. Dafür ist nichtmal eine Grünfläche vor dem Haus notwendig. Sie können auch Ihren Balkon nutzen und diesen mit Pflanzen, Wildblumen und Kräutern bestücken.