Meditieren

Meditation ermöglicht es, den Fokus auf den Körper zu richten. Insbesondere ältere Menschen tendieren zu Isolation, woraus häufig Depressionen folgen. Körperliche und geistige Gesundheit kann mit dem Meditieren und Achtsamkeit erheblich verbessert werden. Meditieren bereichert den Alltag vieler Menschen.

Was versteht man unter Meditieren?

Meditation leitet sich von dem lateinischen Wort „meditatio“ und von dem griechischen „medomai“ ab. „Meditatio“ bedeutet „nachdenken, überlegen“. „Medomai“ bedeutet „denken, sinnen“. Beim Meditieren werden entweder bestimmte Wörter oder bestimmte Formeln, beispielsweise im Sinne eines Mantra konzentriert wiederholt.  Dieses Vorgehen hat das Ziel, den Sinn zu entleeren, um Erleuchtung und geistige Klarheit zu erfahren. Dieser Zustand des Bewusstseins soll frei von Gedanken sein. Er wird häufig auch als Leere, Einssein, Ruhe oder Stille bezeichnet.

Das Meditieren wird auch im Gesundheitswesen eingesetzt. Es fördert sowohl ein besseres Wohlbefinden als auch Gelassenheit und innere Ruhe. Durch das Meditieren können Ängste vermindert, das Herz-Kreislauf-System sowie das Immunsystem gestärkt werden.

Welche Meditationsformen gibt es?

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen aktiven und passiven Meditationsformen.

Passive Meditationsformen

Achtsamkeits- bzw. Einsichtsmeditation

Bei Achtsamkeits- bzw. Einsichtsmeditation wird eine aufrechte Sitzhaltung eingenommen. Damit wird bezweckt einen Zustand zwischen Spannung und Entspannung zu erreichen. Die Aufmerksamkeit wird auf emotionale, physische und geistige gegenwärtige Wahrnehmung gelenkt.

Man nimmt die Gedanken beobachtend wahr, so wie sie erscheinen. Gedanken und Gefühle nimmt man lediglich als solche wahr. Sie werden aber nicht bewertet. Damit möchte man eine spirituelle Erfahrung erleben.

Allmählich wird jemandem bewusst, dass Gedanken und Gefühle nur Momentaufnahmen sind. Diese können das gesamte Empfinden beeinflussen, müssen es aber nicht. Lässt man sich von den Gedanken beeinflussen, sollte man dies beobachten. Ziehen Gedanken vorbei wie Wolken am Himmel, so beobachten Sie diese ebenso.

Lesen Sie hier mehr über die Achtsamkeits- bzw. Einsichtsmeditation

Geistesruhe-Meditation bzw. Samatha-Meditation

Bei der Geistesruhe-Meditation wird sich auf ein einziges Objekt konzentriert. So kann man beispielsweise den Atem bewusst wahrnehmen. Auch ein Mantra (heiliger Vers, eine Silbe oder ein heiliges Wort) , ein inneres oder phsysisches Bild können als Fokusobjekte dienen.

Wenn Sie ein Mantra verwenden, so wiederholen Sie ein Wort oder einen Satz immer wieder. Sie können dies aussprechen oder auch gedanklich wiederholen. So verschwimmt langsam die Bedeutung, bis sie sich langsam wieder formt. Dabei sollen die alltäglichen Gedankenkreise zur Ruhe kommen. Die Gedanken richten sich nur auf die Meditation.

Besonders interessant ist, dass Menschen häufig Lösungen finden, wenn sie sich gerade nicht mit dem Problem befassen. So kommt es bei dieser Art von Meditation häufig zu plötzlichen Eingebungen.

Lesen Sie hier mehr über die Geistesruhe- bzw. Samatha-Meditation

Zen-Meditation (Zazen)

Diese Meditationstechnik entspringt dem Zen-Buddhismus. Ziel dieser Meditationstechnik ist den reinen Augenblick wahrzunehmen. Es soll sich ausschließlich auf das Hier und Jetzt konzentriert werden. Wenn Ihnen etwas Wichtiges einfällt, machen Sie einfach weiter mit Ihrer Meditation. Sie nehmen lediglich die Tatsache wahr, lassen diesen Gedanken dann aber wieder schwinden.

Bei dieser Meditation wird eine aufrechte Sitzhaltung eingenommen. Das kann entweder ein Schneider-, Lotus- oder Fersensitz sein. Geist und Körper sollen hierbei zur Ruhe kommen. Bedeutsam bei der Zen-Meditation ist der Fluss des Atems und die Körperempfindungen. Man sitzt ruhig mit geschlossenen Augen über einen bestimmten Zeitraum. Durch ruhige und tiefe Atmung werden die Organe besser mit Energie versorgt.

So trägt die Zen-Meditation zusätzlich noch zu körperlicher Gesundheit bei. Zazen sagt aus, dass Körper und Geist eine Einheit bilden. So wirken sich körperliche Erlebnisse direkt auf den Geist aus und andersherum genauso.

Stillemeditation bzw. Ruhemeditation

Die Form der Meditation kommt häufig in christlichen Traditionen vor. Ziel dabei ist in Stille zu verweilen und die Aufmerksamkeit immer wieder darauf zu fokussieren. Typischerweise werden göttliche Schriften gelesen und Gebete gedacht oder gesprochen. Daraufhin verharrt man bei einer Betrachtung und wiederholt dies. Danach wird ein Ruhegebet gesprochen. Dabei sollen auch die Gedanken ruhen. Dabei möchte man das gleichzeitige Erfahren des alltäglichen Bewusstseins und des meditativen Bewusstseinszustands erreichen.

Eine bestimmte Haltung wird während der Stillmeditation nicht eingenommen. Allerdings ist es empfehlenswert, sich auf ein Minimum an Bewegungen zu beschränken. Nach einiger Zeit ergeben sich intensive Betrachtungen, deren Erkenntnisse in den Alltag überlaufen. So wird Ihr Alltag mehr und mehr von einer größeren Gelassenheit geprägt.

Lesen Sie hier mehr über die Stillemeditation bzw. Ruhemeditation

Aktive Meditationsformen

Gehmeditation

„Jeder Schritt bringt dich ins Jetzt, in den einzigen Moment, in dem du tatsächlich  lebst.” Thich Nhat Hanh

Diese aktive Form der Meditation eignet sich sehr gut für den Alltag und ist dazu noch sehr effektiv. Sie richtet die volle Aufmerksamkeit auf die Schritte und die inneren Vorgänge. Wenn man die Technik erst einmal richtig beherrscht, lässt sie sich einfach in den Alltag integrieren und führt zu mehr Wohlbefinden.

Die Bewegung sollte sanft und gleichmäßig ablaufen und dabei nicht zu anstrengend sein. Der Fokus liegt auf dem Gehen. Die Atmung erfolgt bewusst.  Wichtig ist, dass Ihre Gedanken nicht abschweifen.

Sie sollten sich nicht von äußeren Umständen ablenken lassen. Das kann durchaus passieren, wenn Sie im Park oder an anderen öffentlichen Orten unterwegs sind. Doch keine Sorge, mit ein wenig Übung werden Sie besser! Nach und nach wird diese Art der Bewegung und Meditation zur Routine und hilft dabei, besser im Alltag abzuschalten.

Gehen und Atmen erfolgen also gleichzeitig und bewusst. Das Bewusstsein über das aktive Gehen und Atmen macht hier den Unterschied zwischen einem normalen Spaziergang und der Gehmeditation. Oft wird beim Spazierengehen der Weg oder die Umgebung gar nicht aktiv wahrgenommen. Die Aufmerksamkeit liegt nur auf dem gegenwärtigen Moment. Sie sollten versuchen, alle anderen Gedanken aus dem Kopf zu verbannen.

Man kann die Gehmeditation entweder alleine ausführen oder sich einer Gruppe anschließen.

Dynamische Meditation nach Osho

Die aktive, dynamische Meditation nach Osho beginnt mit einem dynamischen Teil: tanzen, den ganzen Körper bewegen, intensiv atmen. Erst nach dieser Aktivität geht man langsam zum stillen Teil über. Es folgt nun eine Phase der Stille, wie man sie aus der klassischen Meditation kennt. Für Anfänger kann die dynamische Meditation ein leichter Einstieg sein, da sie mit einem aktiven Part beginnt. Nachfolgend lesen Sie über zwei klassische Arten der dynamischen Meditation. Erstere eignet sich eher für den Morgen, hingegen die Zweite für den Abend.

Ein guter Start in den Tag – Dynamische Meditation

Diese Methode besteht aus fünf Phasen und wird klassischerweise am frühen Morgen praktiziert. Die Augen sollten dabei geschlossen sein.

Im ersten Teil (10 Minuten) geht es um  „deep, fast, chaotic breathing“. Schnelles und chaotisches Atmen durch die Nase. Der Fokus liegt dabei auf dem Ausatmen, wobei dieses keinem Rhythmus nachgeht.

Wechselnde Atemmuster sprechen dabei verschiedene Gefühle an, die in der Muskelstruktur des Körpers gespeichert sind und nun an die Oberfläche kommen.

In der zweiten Phase (10 Minuten), der Katharsis lassen Sie alles raus. „Consciously going mad“. Explodieren Sie! Hier ist alles erlaubt: Tanzen, Schreien, Heulen, Lachen, Schütteln, Singen und das Kissen verprügeln. Nicht wundern! Wenn Sie diese Meditation anfangs in einer Gruppe ausführen, kann es komisch sein vor fremden Leuten die Sau rauszulassen. Das ändert sich aber mit der Zeit wieder.

Die dritte Phase bezweckt, dass Sie mit Ihrer Lebensenergie in Kontakt kommen. Dabei soll die Aufmerksamkeit vom Kopf in das „sex center“, den Sitz der Geschlechtsorgane gelangen. Wie soll das funktionieren? Sie springen zehn Minuten lang bis zur Erschöpfung mit erhobenen Armen auf und ab und rufen dabei das Mantra „HUH“. Dabei sollte man auf den flachen Füßen landen, sodass die Vibration des Aufpralls bis zur Basis der Wirbelsäule reicht.

Die Meditation, Phase vier (15 Minuten). Die Musik stoppt abrupt und es gilt, genau in der Haltung zu verharren, in der man sich befindet. Die Energie ist nun auf dem Höhepunkt und soll sich nach innen ausdehnen.

Die fünfte Phase, die Celebration (15 Minuten) wird durch sanfte Musik wieder eingeläutet. Das Element finden wir oft bei Osho Meditationen. Ab jetzt wird getanzt und das Leben gefeiert. Das machen wir ja sowieso schon viel zu selten. Die Bewegungen drücken aus, was gerade in der Tiefe auftaucht. Diese Phase der Celebration dient als Brücke zwischen der Meditation und dem „Zurück“ in die Welt.

Für die meisten Osho Meditationen gibt es eine speziell komponierte Musik.

Aktive Meditationsformen: Die Kundalini Meditation

Mit der Kundalini Meditation kann man überschüssige Energie und unangenehme Gefühle wie Ärger, Unruhe, Schwere oder Stress loswerden. Traditionell wird die Meditation am Abend ausgeführt. Allerdings kann man damit auch gut in den Tag starten, weil sie mehr Schwung und Leichtigkeit gibt.

Zunächst wird in Phase eins der Körper 15 Minuten lang geschüttelt. Auch wenn dies anfangs etwas Überwindung kostet – es lohnt sich. Denn so können Verspannungen gelöst werden und die Energie kommt ins Fließen.

In Phase zwei wird 15 Minuten lang nach Belieben getanzt.

In der dritten Phase wendet man sich stehend oder liegend nach innen und schaut was passiert.

Die Stille wird 15 Minuten lang in der vierten und letzten Phase genossen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude, Leichtigkeit und Energie beim Ausprobieren dieser Arten der Meditation. Am besten probieren Sie alle Formen aus und schauen, welche am besten für Sie geeignet ist.

Mehr über die dynamische Meditation erfahren

Auf www.osho.com finden Sie Videos und weitere Informationen vom Osho Meister selbst. Außerdem:

  • eine offizielle Anleitung für die Osho Meditation
  • die Musik für die Dynamic zum Download

Viel Spaß!

Die Bodyscan-Methode

Jon Kabat-Zin ist Professor Emeritus an der University of Massachusetts Medical School und Erfinder der Bodyscan-Methode.

Für die Bodyscan-Methode nimmt man eine entspannte Position ein. Am besten funktioniert es meistens im Liegen. Danach konzentrieren Sie sich auf den Atmen und scannen den Körper nach Verspannungen und Empfindungen.

So wird der Körper nach und nach abgesucht und dies wird bewusst wahrgenommen. Diese Art von Meditation dauert ungefähr 45 Minuten mit ununterbrochenem Fokus und anhaltendem Relaxen. Durch diese Methode fühlen Seie sich ausgeglichener, bauen Stress besser ab und nehmen sich selbst intensiver wahr.

Vipassana Meditation

Diese Vipassana Meditatation hat ihren Ursprung in Indien und wird seit Jahrtausenden praktiziert und gelehrt. Vipassana bedeutet „Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind“. Die Meditierenden sollen dabei drei Sichtweisen erfahren: die Unbeständigkeit, die Leidhaftigkeit und das Nicht-Selbst.

Im Buddhismus gibt es zwei Hauptformen der Meditation. Diese beiden Formen werden Vipassana und Samatha genannt. Vipassana ist die „Einsicht“. Das bedeutet, man erhält ein klares Bewusstsein darüber, was geschieht. Samatha hingegen bedeutet „Ruhe“ bzw. „Konzentration“. Mit diesem Zustand soll der Geist zur Ruhe gebracht werden. Es soll sich ausschließend auf einen Punkt konzentriert werden. Dies soll zu einer tiefen inneren Ruhe in Körper und Geist führen.

Die meisten Mediationssysteme betonen eher die Samatha. Bei der Vipassana Methode nutzt der Meditierende seine Konzentration als Instrument. So lernen Sie zu erkennen, warum bestimmte Gefühle und Gedanken entstehen und was im Leben fortschrittlich oder rückschrittlich abläuft. Auch sollen dabei Dinge erkannt werden, die im Alltagsstress und durch Unachtsamkeit verborgen bleiben und bestimmte Leiden auslösen.